SPESCHAS KUNST

 

WANDEL ZUR ABSTRAKTION

 

Nach seinem frühen Wandel vom Naturalismus zur Abstraktion, den Matias Spescha in Paris vollzieht, findet er bereits 1959, kurz nach seinem Umzug ins südfranzösische Dorf Bages, seine eigene Ausdrucksform, die er bis zu seinem Lebensende unnachgiebig, mit konsequenter Strenge verfolgt und aus einer inneren Logik heraus weiterentwickelt.

Speschas Wechselbeziehungen zwischen Bages und der Schweiz werden mit den Jahrzehnten stets enger. Dies ist einerseits auf das wachsende Interesse an seiner Kunst in seiner Heimat zurückzuführen, das sich in einer zunehmenden Zahl von Ausstellungen, dann auch vermehrt in Auftragswerken und Arbeiten im öffentlichen Raum niederschlägt. Anderseits wird diese «Achse» Bages–Trun, mit den Zwischenstationen Zürich und Chur, für den Werdegang vieler junger Bündner Künstler wichtig, die sich von Spescha inspirieren lassen.

Seine Doppelrolle als anerkannter Künstler und als Doyen einer jüngeren Generation verschafft ihm einen unbestreitbaren Platz in der Schweizer Gegenwartskunst.

 

VOM BILD ZUR PLASTIK

 

Um 1970 vollzieht Matias Spescha den Schritt zur Plastik, bleibt aber gleichzeitig der Malerei und der Druckgrafik treu. Mit dem Einbezug der dritten Dimension nimmt für ihn der Raum eine zunehmend wichtige Bedeutung ein, er wird zu seinem Grundthema: «Der Ort seiner Malerei ist der Übergang vom realen in den suggestiven Raum, der Weg vom Aussen ins Innere. Seine Malerei ist eine Kunst der Transzendenz.» (Matthias Frehner in: Matias Spescha, Monografie 2000).

Diese Entwicklung hin zu einer stets asketischer erscheinenden Abstraktion, die dem Betrachter im Raum eine neue Dimension öffnet und ihn so Teil des «Kunstwerks» werden lässt, zeigt sich immer stärker in späten Projekten wie LAC, einer Installation im Lieu d'Art Contemporain (2001 in Sigean, Frankreich).

Mit OGNA schafft Matias Spescha seinen in letzter Konsequenz gestalteten Raum und lässt uns als Anwesende an ihm teilhaben.

 

Beat Stutzer, ehem. Leiter des Bündner Kunstmuseums Chur, OGNA-Broschüre 2007

 

WICHTIGE LINKS

 

Wikipedia-Eintrag zu Matias Spescha

 

Sternstunde Kunst mit Matias Spescha im Schweizer Fernsehen, kurz vor seinem Tod 2008

 

Hommage an Matias Spescha im Haus der Kunst Bages, Frankreich 2009 (Film-Doku zur Ausstellung, mit englischem Kommentar)

 

Ausstellung im Kloster Schöntal bei Basel 2010/11, kuratiert von Guido Magnaguagno, ab 2012 Präsident der Stiftung OGNA

 

Zur OGNA-Eröffnung im Kulturplatz, Schweizer Fernsehen 2013